Hans-Jürgen Gröschel beendet seine große Karriere

War das der letzte große Treffer seiner Karriere? Nachdem Iringa den mit 52.000 Euro dortierten Großen Preis der BBAG Jährlingsauktion auf der Neuen Bult gewonnen hatte, erklärte Trainer Hans-Jürgen Gröschel (77): „Jetzt ist die Zeit gekommen, die Karriere zu beenden. Nach dieser Saison ist Schluss. Ich möchte mit meiner Frau, die mehr als 50 Jahre das anstrengende Leben im Rennsport an meiner Seite mitgemacht hat, noch eine schöne Zeit in Ruhe genießen.“

Rückblickend auf die aktuelle Saison gibt der gebürtige Dresdner zu: „Zu diesem Zeitpunkt erst zehn Siege – das gab es noch nie und zeigt, dass die ganze Sache nicht leichter wird.“ Leicht sah es auf dem Papier auch nicht für die 20:1-Außenseiterin Iringa aus, ging die Stute aus dem Stall Rot-Schwarz doch als Sieglose in dieses Auktionsrennen. Carlos Henrique setzte die Wiener-Walzer-Tochter aus dem Mittelfeld kommend ein und war mit langgezogenem Speed genau am Pfosten in Front. Rang zwei ging an Dominik Mosers Flying Rocket, mit 66,1:1 der zweitlängste Außenseiter am Toto, vor der lange führenden Mariechen aus dem Stall von Bohumil Nedorostek, die damit die reine Hannover-Dreierwette (10080,70:1) perfekt machten. Iringa verdiente 25.000 Euro, kostete als Jährlingsstute einst nur 3500 Euro. Als Tochter von Irika ist Iringa eine Halbschwester des mehrfachen Gruppe I-Siegers Iquitos und damit nun bereits eine Zuchtperle.

Mit etwaigen Nachkommen wird sich Hans-Jürgen Gröschel nicht mehr beschäftigen – zumindest in der Praxis: „Natürlich bleibe ich auch im Ruhestand dem Rennsport verbunden und werde ihn verfolgen. Los kommt man davon nicht, wenn man einmal infiziert ist.“ Er weiß seinen Stall in Hannover in guten Händen: „Janina Reese, die schon einige Jahre als meine Assistentin gute Arbeit leistet, wird übernehmen. Ich habe keine Angst, dass da irgendetwas schief gehen könnte, im Gegenteil.“ Bereits als junge Amateur-Reiterin kam die heute 33-Jährige ins Gröschel-Quartier, holte als Amateur-Reiterin auch etliche Siege.

Zurück in die alte Heimat wird der Noch-Trainer nicht zurückkehren: „Natürlich ist und bleibt Dresden meine Liebe, es ist ja auch die schönste Stadt, die ich kenne. Ich verfolge nach wie vor Dynamo Dresden, obwohl das ja momentan nicht so riesigen Spaß macht. Aber ich setze mich in Hannover zur Ruhe, mein Sohn und der gesamte Freundeskreis sind hier zu Hause.“ Noch sind es ein paar Wochen bis dahin – und bestimmt auch ein paar Siege. Zum Beispiel durch Iringa.

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